Das Leistungswasser ist nicht so sauber wie es aussieht oder wie man denken mag. Denn die meisten Trinkwasserversorgungen enthalten Spuren von verschiedenen Schadstoffen wie Chlor, Blei, Fluorid, Arsen, Pestizide, Herbizide, Medikamentenrückstände und noch mehr. Aber was ist im Leitungswasser drin?
Im folgendem Artikel zeigen wir die häufigen Schadstoffe im Leitungswasser. Möchtest du auf Nummer sicher gehen, dann ist ein Wassertest ein gute Option.
Häufige Schadstoffe im Leitungswasser sind:
- Ammonium
- Arsen
- Asbestfasern
- Bakterien
- Blei
- Chlor
- Chloramin
- Fluorid
- MTBE
- Mangan
- Medikamente
- Mikroplastik
- Nitrat
- Parasiten
- Partikel und Schwebemetalle
- Pestizide und Herbizide
- Schwermetalle
Was ist im Leitungswasser
Ammonium
Zersetzen Bakterien die Proteine, kann Ammonium im Leitungswasser entstehen. Doch wie kann es zu Ammonium im Leitungswasser kommen?
Zum Beispiel beim Abbau von Fäkalien, sowie durch tierische Abfälle. Aber auch aus Kläranlagen, Müllverbrennungsanlagen oder durch Düngemittelproduktion kann sich Ammonium im Leistungswasser bilden.
Laut Leitungswasserverordnung ist Ammonium mit einer Konzentration von bis zu 0,5 mg pro Liter erlaubt. Bei Überschreitung dieses Wertes, kann es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen.
Vergleichst du es mit der Tierwelt, dann sind bereits 0,5 mg Ammonium pro Liter für Fische bedenklich.
Arsen
Das Arsen kann durch natürliche Bodenvorkommen in das Leistungswasser gelangen. Diese Verunreinigung findest du am häufigsten im Brunnenwasser.
Jedoch liegt eines der Probleme in der Landwirtschaft. Wird dort zum Bewässern der Felder Grundwasser verwendet, dann nehmen die Pflanzen das Wasser mit dem Arsen auf. Somit kann der Arsengehalt in der Pflanze selbst steigen.
Laut der Leitungswasserverordnung ist der Grenzwert auf 10 µg pro Liter festgesetzt. Außerdem findest du auch Arsen in den Wasserflaschen, die es im Handel zu kaufen gibt.
Asbestfasern
Asbest galt mal als der Baustoff, den man gern verwendet hat. Jedoch sind die abplatzenden Asbestfasern besonders gefährlich für den Menschen. Diese können sich in der Lunge festsetzen und gelangen dort nicht mehr heraus.
In den 70er Jahren wurden für die Wasserleitungen Asbestzement verwendet. Findest du solche Wasserleitungen noch vor, dann kann man mit Gewissheit davon ausgehen, das sich durch Abrieb oder durch Beschädigung der Rohre, Asbestfasern lösen können. Und damit gelangen sie in das Trinkwasser, was aus der Wasserleitung kommt.
Bakterien
Bakterien sind Mikroorganismen, die überall um uns herum zu finden sind. Gerade im Boden zeigen sie ein gewisses Maß an mikrobiologischer Aktivität. Die bekanntesten Bakterien im Wasser sind Salmonellen, Legionella pneumophila und Escherichia coli.
Diese Bakterien gelangen meist durch tierische Fäkalien und Kläranlagen in das Wassersystem. Aber auch durch Rohrdefekte in den Zuleitungen des Wasser bis zu dir nach Hause.
Blei
Blei zählt zu den gefährlichsten Schadstoffen im Trinkwasser. Einmal im menschlichen Körper drin, dann kann es zu bedrohlichen Langzeitwirkungen kommen. Wie kommt Blei ins Trinkwasser?
Blei gelangt durch alte Bleirohre in das Wasser. Laut Umweltbundesamt, liegt der Grenzwert bei Blei von 0,010 mg pro Liter Wasser. Auch kann dieser Wert nicht bei alten Bleiwasserrohren eingehalten werden, so das Amt.
Chlor
Chlor wird in öffentlichen Wassersystemen zur Desinfektion eingesetzt. Einen Grenzwert gibt es bis dato noch nicht. Sondern nur eine Empfehlung von maximal 0,2 mg pro Liter Wasser. Jedoch wirkt sich Chlor nicht positiv aus.
Neben dem unangenehmen Geruch und Geschmack, kann es Haare und Haut austrocknen.
Chloramin
Chloramin kann durch die Reaktion von Chlor und Ammoniak entstehen. Dies kommt im Desinfektionsmittel vor. Und es wird üblicherweise zur Behandlung von Bakterien und Viren im Wasser eingesetzt.
Auf jeden Fall hat Chloramin eine ähnlich, negative Auswirkung auf unsere Gesundheit wie das Chlor.
Fluorid
Fluorid ist bekannt durch gewisse Produkte der Mundhygiene. Jedoch kann es aber auch langfristige gesundheitliche Auswirkung haben. Durch das natürlich Aufkommen in Böden und Gewässern, gelangt das Fluorid dann in das Trinkwasser. Der angegebene Grenzwert liegt bei 1,5 mg pro Liter Waser.
MTBE
MTBE (Methyl-Tertiärbutyl-Ether) ist ein Schadstoff, der im Leitungswasser vorkommen kann. Das MTBE wird in der chemischen Industrie als Kraftstoffzusatz verwendet. Zum Beispiel um Benzin und Super zu produzieren.
Somit kann dieser Schadstoff über die Autos oder über die Kraftstofftanks der Tankstellen in das Grundwasser gelangen. Zum Beispiel wenn die unterirdischen Tanks bei einer Tankstelle ein Leck haben. Eine höhere Konzentration von MTBE wurde auch im Bereich von Raffinerien, sowie Straßen und Bahnlinien festgestellt.
Mangan
Mangan ist ein Metall, was bei zusätzlicher Zufuhr von Sauerstoff rosten kann. Das Manganoxid was auch als Braunstein bekannt ist, wird im Tagebau unter Tage abgebaut. Und kommt in der Stahlherstellung zum Einsatz.
Aber auch in der Akku-Industrie wird immer mehr Mangan eingesetzt. Sowie in der Landwirtschaft bei der Schädlingsbekämpfung. Und genau dadurch kann Mangan in das Grundwasser gelangen. Sowie durch die Versickerung am Gestein selber.
Medikamente
Medikamente gelangen nicht nur aufgrund der unverantwortlichen Abfallentsorgung in unsere Wasserversorgung. Zum Beispiel können das Entzündungshemmer, Steroide, Antibiotika, Anti-Babypille und Antidepressiva sein.
Mikroplastik
Als Mikroplastik werden Plastikpartikel bezeichnet, die kleiner als 5 mm sind. Nicht nur in Wasserflaschen ist Mikroplastik enthalten, sondern es kommt auch in unseren Leistungsrohren vor.
Es gibt kaum belegbare Informationen, wie das Mikroplastik in die Leistungsrohre kommt. Möglicherweise durch unsere Atmosphäre um uns herum. Wobei diese Teilchen zum Beispiel durch Entlüftungssysteme oder Haushaltsgeräte transportiert werden. Und auch durch den Niederschlag kann Mikroplastik in unsere Leistungswasser gelangen.
Aber auch durch verschmutzte Meere kann das Mikroplastik in das Grundwasser transportiert werden.
Nitrat
Nitrat ist ein wasserlösliches Salz, das in unserem Boden vorkommt. Das Nitrat dient für Pflanzen und Tiere auch als Nährstoff.
Zusätzlich wird Nitrat in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt. Damit kann die übermäßige Konzentration in das Grundwasser gelangen und schlussendlich in unser Trinkwasser.
Nitrat im Wasser ist nicht direkt schädlich. Jedoch verzeichnen Studien bei der Überschreitung der Grenzwerte einen Risikoanstieg für Darmkrebs-Erkrankungen.
In Deutschland liegt der Grenzwert bei maximal 50 mg pro Liter Wasser. Ein großer Teil von über siebzig Prozent der Trinkwasserversorgung wird aus Grund- und Quellwasser gewonnen.
Parasiten
Parasiten können durch Fäkalien in unser Leistungswasser gelangen. Das kann auch über die Seen und Flüsse passieren, die diese Parasiten in das Leitungswasser weiterleiten. Meist handelt es sich dabei um Durchfallerreger.
Die bekanntesten Parasiten, die weltweit im Trinkwasser gefunden worden, sind Giardia und Cryptosporidium.
Partikel und Schwebeteile
Partikel und Schwebeteile können in das Leistungswasser zum Beispiel durch Reparaturen am Leitungsnetz gelangen. Aber auch durch Defekte an den Rohrleitungen.
Meist kannst du solche Partikel mit dem bloßen Auge erkennen, sobald sie durch den Wasserhahn fließen. Jedoch weis man dann nicht genau, um was es sich für einen Partikel oder um ein Schwebeteil handelt.
Pestizide und Herbizide
Pestizide und Herbizide gelangen hauptsächlich durch die Oberfläche in das Grundwasser. Diese Chemikalien kommen durch die Düngung in der Landwirtschaft. Und können auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sein.
Auf jeden Fall gibt es verschiedene Arten von Pestiziden und Herbiziden. Auch haben nicht alle die gleichen gesundheitlichen Auswirkungen. Bei manchen besteht zum Beispiel ein höheres Risiko für die Haut und Augen. Oder Schädigungen des eigenen Nervensystems.
Der allgemeine, stoffunabhängige Grenzwert soll laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), bei 0,1 µg pro Liter Trinkwasser liegen.
Schwermetalle
Als Schwermetalle sind Metalle gemeint, die größer als 5 g/cm³ sind. Das sind Metalle wie zum Beispiel Kupfer, Quecksilber, Eisen, Blei, Zinn oder Zink. Da sehr viele Rohre des Wasserleitungssystems aus solchen Metallen bestehen können, sondern sind sich somit auch Schwermetalle ab. Und gelangen in unser Trinkwasser.
Die Folgen einer solchen Vergiftung durch Schwermetalle, können unterschiedliche Auswirkungen auf den Menschen haben. Neben Müdigkeit und Apathie, sind auch Nierenschädigungen und Krämpfen möglich.
Wird Leitungswasser kontrolliert?
Das Leitungswasser wird in Deutschland kontrolliert. Sowie über die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) geregelt.
Jedoch konnte ich nicht herausfinden, auf wie viele Schadstoffe das Leitungswasser kontrolliert und gegeben falls gereinigt wird. Wenn man bedenkt, das es über 3.000 Schadstoffe und Verunreinigungen im Wasser enthalten sein können.
Im Wasserwerk wird das Grundwasser gereinigt und fliest dann weiter in das Rohrleitungssystem. Wo das Leitungswasser dann bei uns aus dem Wasserhahn kommt. Auch stellt sich die Frage, was passiert mit dem Wasser, was durch diese Rohrleitungssysteme fliest. Und genau auf dieser Strecke können Verunreinigungen und Schadstoffe mit transportiert werden.
Wie finde ich Schadstoffe im Leitungswasser heraus?
Nicht jedes Leitungswasser in jeder region enthält die gleichen Verunreinigungen. Dabei spielt auch die Qualität des Grundwasser in dieser Umgebung eine Rolle. Und auch die Wasseraufbereitung im Wasserwerk.
Eine einfach Möglichkeit, um die Schadstoffe im Leitungswasser herauszufinden, ist der Einsatz eines Wasser-Test.
Diese Tests gibt es einfach über das Internet zu kaufen.